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1233. Juli 18.
in colloquio quod fuit super aquam que vocatur Neszobe (Netze), vielleicht in U¶æ.

15. Kal. Aug.

Rosec, Sohn des Dirsicraus, urkundet, dass er zu seinem, seiner Eltern und seines Bruders Dirsicraus Seelenheil das Gut Sitna (alias Schmechtenheyn steht von einer Hand des 15. Jahrhunderts auf der Rückseite der Urkunde) im Gebiete von Kalisch dem Kloster Leubus verliehen hat vor dem Herzoge der Polen Wladislaw (Odonicz) und folgenden Zeugen: Paul, Bischof von Posen, Zandiwoyus, Kastellan von Kalisch, Gozyzlaus, Tribun, Domeratus, Joh., Sohn des Dobrogost, Bogusa, Sohn des Sceszlaus. Untersiegelt von dem Herzoge und dem Aussteller 5 so heisst es in der Urkunde, während an dem uns noch erhaltenen angeblichen Originale das letztere Siegel nicht vorhanden und auch nie vorhanden gewesen ist, da die Einschnitte fehlen.

Büsching 115 und dann im c. d. maj. Pol. I. 133. Stenzel hat in einer handschriftlichen Bemerkung die Echtheit des angeblichen Orig. Staats-Archiv Leubus 49 angezweifelt, jedenfalls stammt dasselbe aus dem 13. Jahrhundert, wie schon sein Vorkommen in dem ältesten Copialbuche zeigt. Höchst auffallend ist das Siegel des Herzogs, in manchen Einzelnheiten von allen sonstigen abweichend und dabei mit der sonst, soviel mir bekannt, unerhörten Umschrift versehen: Wolodizlaws, d. g. dux in Vste (Burg U¶æ), während er im Tenor der Urkunde so wie sonst auf seinen Siegeln Herzog von Polen genannt wird.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1884; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 1: Bis zum Jahre 1250. Herausgegeben von Colmar Grünhagen.